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Kein Anschluss ohne diese Nummer

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man von einem Land in ein anderes zieht, selbst wenn beide mitten in Europa liegen. Wir hatten uns in der Schweiz ordnungsgemäß abgemeldet und waren - während unserer etwa dreiwöchigen Tour von Süd nach Nord - quasi heimatlos. Und als wir in Schweden ankamen, merkten wir ziemlich schnell: Ohne die heilige "Personen-Nummer" geht hier nichts. Kein Mobilfunk-Vertrag, kein Bankkonto, keine Krankenversicherung, kein Abo bei der städtischen Müll-Entsorgung, einfach nichts. Die "Personen-Nummer" ist sozusagen der Integrations-Zugangscode. Er setzt sich zusammen aus dem Geburtsdatum und einer weiteren Zahlenkombination und wird von der Steuerbehörde vergeben. Danach ist man gläsern, sämtliche persönlichen Informationen werden unter dieser Nummer gespeichert und sind im Internet frei aufrufbar.

 

 

Knapp einen Monat hat es in meinem Fall gedauert, bis ich die begehrte Nummer endlich bekam. Bei meinem Lebensgefährten ging es etwas schneller. Uns half, dass er mit einem festen Arbeitsvertrag nach Schweden gekommen war, die Bank deshalb ein provisorisches Konto einrichtete und wir ausserdem bei Behördengängen die Unterstützung einer Relocation-Agency hatten. Wie schwierig das alles ohne ist, lese ich immer wieder in Expat-Foren im Internet. Dort schrieb neulich jemand: "Hey, ich habe ein Jahr ohne Personen-Nummer in Schweden überlebt. Die Reaktionen auf den Post schwankten zwischen Unglaube und Bewunderung.

 

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